Sterbegeldversicherung

Als älterer Mensch möchte man seine Angehörigen nicht mit den Kosten des eigenen Begräbnisses belasten. Seit 2004 werden die Bestattungskosten von den Krankenkassen nicht mehr übernommen. Viele Versicherungsträger bieten eine Sterbegeldversicherung an, die im Todesfall die Auszahlung der vereinbarten Versicherungssumme an die Angehörigen garantiert. Die Stiftung Warentest hat die Versicherungen unter den Aspekten Gesundheitstest, Wartezeiten und Prämienhöhe analysiert. Nur wenige Anbieter überzeugen durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Lohnenswert wäre der Abschluss einer Sterbegeldversicherung allenfalls für 45-Jährige, deren monatliche Prämien vergleichsweise niedrig ausfallen. Die Einzahlung in eine Sterbegeldversicherung kann für Sie zur Falle werden, wenn Sie älter sind als 55 Jahre. Erstens müssen Sie mit langen Wartezeiten bis zu vier Jahren rechnen, zweitens sind die monatlichen Prämien so hoch, dass sie Ihr vorhandenes Budget zum Leben übersteigen, wenn Sie nur eine kleine Rente beziehen. Sterben Sie als Versicherter vor Ende der Wartezeit, erhalten Ihre Angehörigen nur einen Bruchteil der vereinbarten Versicherungssumme. Der Abschluss lohnt sich schon allein aus finanzieller Sicht nicht: Bei Laufzeiten von 10 oder 20 Jahren zahlen Sie mehrere tausend Euro mehr ein, als Ihrer Familie in Ihrem Todesfall ausgezahlt wird. Sollten Sie sich dennoch für eine Sterbegeldversicherung entscheiden, vergleichen Sie die verschiedenen Anbieter hinsichtlich Wartezeiten und Beitragshöhen. Viele Versicherungen lehnen Anträge bei negativer Gesundheitsprüfung ab. Träger, die auf einen Gesundheitscheck verzichten, haben umso längere Wartezeiten. Nicht unwesentlich ist die Mitversicherung für eine eventuelle Rückholung aus dem Ausland, wenn Sie Ihren Lebensabend außerhalb Deutschlands verbringen.

Alternativen zur teuren Sterbegeldversicherung

Wenn Sie bereits im Zuge der Bestattungsvorsorge Ihr Begräbnis mit einem Beerdigungsinstitut vertraglich vereinbart haben, können Sie die Möglichkeit nutzen, den Betrag für die Bestattungskosten bei diversen Treuhandinstituten anzulegen. Dies ist mit der direkten Begleichung der Summe verbunden, die viele über 65-Jährige jedoch nicht aufbringen können.
Die günstigste Alternative wäre eine Risikolebensversicherung. Mit dem gleichen Geld, das Sie in eine Sterbegeldversicherung investieren würden, sind wesentlich höhere Renditen möglich, indem Sie sich für eine preiswerte Risikolebensversicherung mit niedriger Versicherungssumme und entsprechenden monatlichen Prämien entscheiden. Den Differenzbetrag zur Monatsprämie der teuren Sterbegeldversicherung können Sie gewinnbringend auf einem Tagesgeldkonto anlegen. Durch die Zinserträge werden bei langen Laufzeiten wesentlich höhere Renditen erwirtschaftet. In Ihrem Todesfall erhalten Ihre Angehörigen also nicht nur die Versicherungssumme aus der Risikolebensversicherung, die zusätzlichen Erträge decken darüber hinaus ein eventuell kostenintensiveres Begräbnis.

Für wen lohnt sich der Abschluss nicht?

Keinen großen Sinn macht die Investition in die Sterbegeldversicherung für Vermögende. Verstirbt ein wohlhabender Mensch, so kann das hinterlassene Geld in der Regel bequem für die Aufbringung der Beerdigungskosten genutzt werden. Auch Versicherungsnehmer, die alleinstehend sind und keine Erben haben, sind mit einer Sterbegeldversicherung nicht gut beraten. Dieser Personenkreis hat vielfach keine nahen Angehörigen, die der gesetzlichen Bestattungspflicht nachkommen müssen, weshalb bei der Finanzierung des Begräbnisses auch keine Schulden entstehen können. In diesem Fall würde das Ordnungsamt einspringen und die Bestattung von Amts wegen veranlassen.