Man lebt zweimal:
das erste Mal in der Wirklichkeit,
das zweite Mal in der Erinnerung.
Honoré de Balzac
Tot ist überhaupt nichts:
Ich glitt lediglich über in den nächsten Raum.
Ich bin ich, und ihr seid ihr.
Warum sollte ich aus dem Sinn sein,
nur weil ich aus dem Blick bin?
Was auch immer wir füreinander waren,
sind wir auch jetzt noch.
Spielt, lächelt, denkt an mich.
Leben bedeutet auch jetzt all das,
was es auch sonst bedeutet hat.
Es hat sich nichts verändert,
ich warte auf euch,
irgendwo
sehr nah bei euch.
Alles ist gut.
Freunde, wenn der Geist geschieden,
so weint mir keine Träne nach,
denn wo ich weile, da ist Frieden,
dort leuchtet mir ein ewiger Tag.
Der Wechsel allein ist das Beständige.
Es kann nicht immer so bleiben,
hier unter dem wechselnden Mond,
es blüht eine Zeit und verwelket,
was mit uns die Erde bewohnt.
Trennung ist unser Los,
Wiedersehen ist unsere Hoffnung.
So bitter der Tod ist,
die Liebe vermag er nicht zu scheiden.
Aus dem Leben ist er zwar geschieden,
aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,
der so lebendig unserem Herzen innewohnt!
Man liebt seine Mutter
fast ohne es zu wissen
und ohne es zu fühlen,
weil es so natürlich wie leben ist;
und man spürt bis zum Augenblick
der letzten Trennung nicht,
wie tief die Wurzeln
dieser Liebe hinabreichen.
Das Bewusstsein eines erfüllten Lebens
und die Erinnerung an viele schöne Stunden
sind das grösste Glück auf Erden.
Nebel, stiller Nebel über Meer und Land.
Totenstill die Watten, totenstill der Strand.
Trauer, leise Trauer deckt die Erde zu.
Seele, liebe Seele, schweig und träum auch du.
Unser Leben ist der Fluss,
der sich ins Meer ergießt,
das „Sterben“ heißt.
Vierzig Kerzen haben wir in unserem Herzen,
für den, den wir lieben.
Wenn er geht, erlischt die erste Kerze.
Mit jedem Lächeln von uns, die nächsten.
Die allerletzte brennt aber,
bis wir zu ihm gehen.
Niemand kennt den Tod,
und niemand weiß,
ob er für den Menschen nicht
das allergrößte Glück ist.
Wahrlich, unser Leben währet nur kurz,
darum durchmesst seine Bahnen
auf das fröhlichste.
Euripides
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemlas enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Lasst mein Nichtstun,
wenn nichts zu tun ist,
voll ungetrübten tiefen Friedens sein,
wie der Abend am Strande,
wenn die See schweigt.
Alle weltlichen Dinge sind nur
ein Traum im Frühling.
Betrachte den Tod als Heimkehr.
Du bist ins Leere entschwunden,
aber im Blau des Himmels hast Du
eine unfassbare Spur zurückgelassen,
im Wehen des Windes unter Schatten
ein unsichtbares Bild.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer
Die Menschen haben eine Seele, die noch lebt,
nachdem der Körper zu Erde geworden ist;
sie steigt durch die klare Luft empor,
hinauf zu all den glänzenden Sternen.
Hans Christian Andersen
Der Tod ist das Tor zum Licht
am Ende eines mühsam
gewordenen Lebens.
Franz von Assisi
Tod hat keine Bedeutung.
Ich hab´ mich nur
ins nächste Zimmer aufgemacht.
Ich bin ich und Du bist Du:
Was immer wir füreinander gewesen sind,
das gilt auch weiter.
Henry Scott Holland
Leben ist wie Schnee,
Du kannst ihn nicht bewahren.
Trost ist, dass Du da warst,
Stunden, Monate, Jahre.
Herman van Veen
Ich würde Jahrtausende lang
die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir Einmal wieder zu begegnen.
Aber ich denke, was sich gleich ist,
findet sich bald.
Friedrich Hölderlin
Die Erinnerung ist das einzige Paradies,
aus dem wir nicht vertrieben werden können.
Jean Paul
Wie sehr wünschte ich dich wieder hierher,
aber allein schon dass du mir so fehlst,
lässt mich mit dir verbunden sein,
jetzt und für immer:
Es ist nie ganz vorbei.
Jochen Jülicher
Sei fest bereit zu sterben,
denn Tod und Leben
beides wird dadurch süßer.
Die Liebe ist stärker als der Tod
und die Schrecken des Todes.
Allein die Liebe erhält
und bewegt unser Leben.
An unseren geliebten Vater:
Ein Vater liebt – ohne viele Worte
Ein Vater hilft – ohne viele Worte
Ein Vater versteht – ohne viele Worte
Ein Vater geht – ohne viele Worte
und hinterlässt eine Leere,
die in Worten keiner auszudrücken vermag.
„Mir tut es allemals weh,
wenn ein Mann von Talent stirbt,
denn die Welt hat dergleichen
nötiger als der Himmel.“
Freude dem, der kommt.
Segen dem, der hier verweilt.
Friede dem, der weiterzieht.
Leuchtende Tage,
nicht weinen, dass sie vorüber,
lächeln, dass sie gewesen sind.
Du weißt erst was Trauer bedeutet,
wenn die eigene Mutter stirbt.
Sprichwort aus Angola
Du siehst die leuchtende Sternschnuppe
nur dann, wenn sie vergeht.
Death must be so beautiful.
To lie in the soft brown earth,
with the grasses waving above one’s head,
and listen to silence.
To have no yesterday, and no tomorrow,
to forget time, to forgive life,
to be at peace.
Beim Tode eines geliebten Menschen
schöpfen wir eine Art Trost aus dem Glauben,
dass der Schmerz über unseren Verlust
sich nie vermindern wird.
Der Friede der Wellen des Meeres sei dein,
der Friede des Fließens der Lüfte sein dein,
der Friede der ruhigen Erde sei dein,
der Friede der leuchtenden Sterne sei dein,
der Friede der nächtlichen Schatten sei dein.
Mond und Sterne mögen dir immer leuchten.
Wo man am meisten fühlt,
weiß man am wenigsten zu sagen.
„Falls der Tod aber gleichsam
ein Auswandern ist
von hier an einen anderen Ort,
und wenn es wahr ist, was man sagt,
daß alle, die gestorben sind,
sich dort befinden,
welch ein größeres Glück
gäbe es wohl als dieses?“
Sobald wir alle unsere Arbeiten
auf dieser Erde erledigt haben,
ist es uns erlaubt unseren Leib abzuwerfen,
welcher unsere Seele,
wie ein Kokon den Schmetterling,
gefangen hält.
Wenn die Zeit reif ist,
können wir unseren Körper gehen lassen,
und wir werden frei sein von Schmerzen,
frei von Ängsten und Sorgen,
frei wie ein wunderschöner Schmetterling,
der heimkehrt zu Gott.
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant
Steh nicht am Grab mit verweintem Gesicht
ich bin da – ich schlafe nicht.
Ich bin im Wind, der weht über die See,
ich bin das Glitzern im weissen Schnee.
Ich bin die Sonne auf reifender Saat,
ich bin im Herbst in der goldenen Mahd.
Wenn Du erwachst im Morgenschein,
werde ich immer um Dich sein.
Bin im Kreisen der Vögel am Himmelszelt,
ich bin der Stern, der die Nacht erhellt.
Steh nicht am Grab in verzweifelter Not,
ich bin nicht da – ich bin nicht tot!
Irisches Grabgedicht
Auf den Flügeln der Zeit
fliegt die Traurigkeit dahin.
Jean de La Fontaine
Sieh, wie alles so still ist
drüben in der Unendlichkeit,
wie leise ziehen die Welten,
wie still schimmern die Sonnen,
der große Ewige ruhet wie eine Quelle
mit seiner überfließenden unendlichen Liebe
mitten unter ihnen
und erquickt und beruhigt alles.
Jean Paul
Wir werden dieses Leben,
darin auch deines, auf uns nehmen
und es ein kleines Stückchen weiterführen.
Sofern du kannst, stehe uns bei
und mach es nicht zu schwer,
so ungetröstet ohne dich zu leben.
Auch wenn wir´s jetzt noch gar nicht wollten,
so sagen wir dir Dank dafür,
wie du warst und wer du bist für uns
und bleiben wirst, solange wir leben.
Jochen Jülicher
Stark wie der Tod ist die Liebe.
Ihre Gluten sind Feuergluten,
gewaltige Flammen.
Auch mächtige Wasser
können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme
schwemmen sie nicht weg.
(Hohelied 7,6-7)
Die Seele scheidet friedlich nun zum Himmel,
da ich den Freunden Frieden gab auf Erden.
William Shakespeare
Die Liebe ist uns gegeben,
den Tod willkommen zu heißen.
Karl Ferdinand Gutzkow
Der Nachtwind bringt Erinnerungen
und eine Welle verlief im Sand.
Rainer Maria Rilke
Nur in der Tiefe der Seele,
mithilfe jener Kraft,
die stärker ist als alle Vernünftigkeit,
kann Trost und Ruhe gefunden werden.
Wilhelm Busch
Ganz ruhig bin ich jetzt.
Erlöst, befreit, mir selbst zurückgegeben.
Kein Wunsch, kein Wollen,
nichts mehr, was mich schmerzt.
Gestorben bin ich zu neuem Leben.
Es liegt eine wunderbare Heilkraft in der Natur.
Oft gibt der Anblick eines
schönen Abendhimmels,
der Duft einer Blume,
ein herrlich gewachsener Baum
der gedrückten Seele die Hoffnung zurück.
Sophie Alberti
Den Sinn erhält das Leben
einzig durch die Liebe.
Das heißt: je mehr wir zu lieben
und uns hinzugeben fähig sind,
desto sinnvoller wird unser Leben.
Hermann Hesse
Vergangen nicht,
verwandelt ist,
was war.
Rainer Maria Rilke
So wie der Wind den Sand verweht,
so ist auch unser Leben.
Wir wirbeln hoch, wir fallen tief –
wem ist das Glück gegeben?
Doch ihre Seele fliegt weit fort,
unendlich zu den Sternen,
befreit von aller Erdenlast
in weite, weite Ferne.
Nachruf
Müde geworden von den langen Wegen
des Lebens und des Sterbens,
bin ich endlich angekommen.
Wohl dem Menschen also,
wenn er gelernt hat, zu ertragen,
was er nicht ändern kann,
und preiszugeben mit Würde,
was er nicht retten kann!
Friedrich von Schiller