Die Feuerbestattung

Feuerbestattungen haben in Europa eine alte Tradition, die bis in die Bronzezeit zurückgeht. Jahrhundertelang in Vergessenheit geraten, wurde diese Beisetzungsform vor allem in der Schweiz wieder üblich und erst vor ein paar Jahrzehnten in Deutschland von den Kirchen anerkannt. Die Trauerfeier für die Angehörigen findet vor der Einäscherung statt. Der Tote wird zusammen mit seinem Sarg kremiert, wobei die Anwesenheit der Hinterbliebenen in Einzelfällen erlaubt ist. Nach der Verbrennung wird die Asche in eine Urne verbracht, die nach den Wünschen des Verstorbenen bestattet wird. In Deutschland ist die Beisetzung auf einem Friedhof vorgeschrieben. Die Bestattung erfolgt in Urnengräbern, Urnennischenplätzen oder in normalen Gräbern, die für die Erdbestattung vorgesehen sind. Da allgemein eine Tendenz in Richtung individueller Bestattungsmöglichkeiten verzeichnet wird, finden zunehmend Baum- oder Diamantbestattungen in der Schweiz statt. Diesen zusätzlichen Service bieten zunehmend mehr deutsche Beerdigungsinstitute an. Auch ist es möglich, die Asche eines Verstorbenen im Zuge einer Seebestattung beizusetzen.

Gesetzliche Bedingungen für Feuerbestattungen

Eine Feuerbestattung in Deutschland ist nur nach vorheriger Genehmigung möglich. Zum einen sind die Bescheinigungen des Amtsarztes sowie der Polizei beziehungsweise eines Rechtsmediziners vorzulegen, da die Todesursache eindeutig geklärt sein muss. Zum anderen ist die handschriftliche Willenserklärung des Verstorbenen nötig, die den Wunsch nach einer Feuerbestattung beinhaltet. Wenn ein solches Dokument nicht mehr aufgefunden werden kann, muss eine schriftliche Erklärung der nächsten Hinterbliebenen über das Anliegen des Toten erfolgen. Es klingt wenig pietätvoll, aber in einigen Fällen wird die Einäscherung erst vollzogen, nachdem dem Verstorbenen Implantate, wie zum Beispiel Herzschrittmacher, entfernt wurden.

Gesamte Kosten Feuerbestattung

Die Form der Feuerbestattung wird in jüngster Zeit allein schon aus finanziellen Gründen bevorzugt, da eine Erdgrabstelle auch im Zusammenhang mit der anschließenden Pflege mit höheren Kosten verbunden ist. Je nach Art und Umfang der in Anspruch genommenen Leistungen kann eine Feuerbestattung dennoch bis zu 14.000 Euro kosten. Für eine anonyme schlichte Urnenbestattung werden durchschnittlich 2.000 Euro erhoben. Der Tarif für eine Feuerbestattung setzt sich zusammen aus den Verwaltungsgebühren und den Preisen für Sarg, Totenbekleidung und Urne. Weiterhin kommen die Kosten für die Überführung auf den Friedhof, für die Trauerfeier, die Grabstelle und den Grabstein hinzu. Das Honorar für den Steinmetz wird extra berechnet.