Die christliche Grabstätte
Die Grabstätte ist im christlichen Glauben ein Ort höchster Kultur. Sie dient über das Begräbnis hinaus den Angehörigen als ein bleibender Ort des Trostes, der inneren Zwiesprache mit dem Toten und der göttlichen Fürbitte. In der christlichen Kultur ist es üblich, den Verstorbenen in Form eines Gedenksteines zu ehren. Wer vor dem Grab steht, weiß, wer darin liegt und je nach Inschrift, was ihn unsterblich gemacht hat. Nicht umsonst heißt der Friedhof auch Gottesacker, denn die Grabstätte wird als Furche der Saat angesehen, die auf die Auferstehung wartet. In fast allen alten Religionen wird die sterbliche Hülle eines Toten in die Erde gebettet, um den Leichnam für die Auferstehung vorzubereiten. Im Judentum und im Islam dürfen die Toten in ihrer Ruhe nicht mehr gestört werden. Christliche Friedhöfe sehen eine Ruhezeit von etwa 30 Jahren vor. Dann dient die Grabstätte und die darunter liegende Erde einem anderen Verstorbenen als letzter Ort der Ruhe. Anders verhält es sich mit den Grabstätten berühmter Dichter, Komponisten, Schriftsteller, Politiker oder anderer Würdenträger. Diese Gräber gelten als allgemeines Kulturgut und sind unvergessliche Gedenkstätten, die noch Generationen nach uns erhalten bleiben.