Der Friedhof – Symbol Christlicher Kultur

In den ersten christlichen Gemeinden bestatteten die Gläubigen ihre Toten in unmittelbarer Nähe der damals noch kleinen Kirchen, damit ihre Seelen einen direkteren Weg in das ewige Leben fanden. Auch heute ist ein alter katholischer Friedhof dadurch charakterisiert, dass er auf ehemaligem Kirchengrund angelegt wurde. In den vergangenen 150 Jahren haben sich in Deutschland verschiedene Formen der Friedhofskultur entwickelt. Als Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts die Einwohnerzahl der Großstädte abrupt anstieg, verfügte ein preußisches Gesetz, die Toten außerhalb der Stadt zu bestatten. Dies hatte vornehmlich hygienische Gründe. Ein städtischer Friedhof oder ein Gemeinde Friedhof, der vor über 100 Jahren angelegt wurde, ist heute längst wieder im Stadtgebiet integriert. Die alternative Form war der Waldfriedhof. Viele Waldfriedhöfe haben sich ihren ursprünglichen Charakter bewahrt. Die Gräber liegen in einem großen naturbelassenen Waldstück in Stadtnähe, wobei die strenge geometrische Struktur städt. Friedhöfe aufgelockert ist.

Friedhöfe anderer Religionen

Ein islamischer Friedhof ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Gräber nach Mekka zeigen. Die Verstorbenen werden in Blickrichtung der Kaaba bestattet. Weil nach strengem Glauben die Toten in Leinentücher gehüllt in ihr Grab gelegt werden, ziehen es viele Muslime vor, ihre letzte Ruhestätte in ihren ursprünglichen Heimatländern zu finden. Das Bestattungsritual ist in einigen deutschen Bundesländern nicht erlaubt, weil hier die Beerdigung ausschließlich im Sarg oder in der Urne vorgesehen ist. Ein muslimischer Friedhof ist auffällig schlicht. Allah selbst habe jegliches Schmücken der Gräber verboten, da es die Achtung vor den Toten verletzen würde. Ein alter jüdischer Friedhof ist geprägt von vielen Grabsteinen, die sogar übereinander stehen können. Dies basiert auf dem Gebot, nach dem Verstorbene jüdischen Glaubens nicht mehr umgebettet werden dürfen. Aus Platzmangel wurden früher daher neue Gräber auf bereits vorhandenen angelegt. Auch in der jüdischen Religion ist Grabschmuck untersagt. Trauernde legen als Andenken an ihre Toten stattdessen einen Stein auf die Grabstelle.

Friedhof und Grabpflege

Christliche Gräber sind gekennzeichnet durch individuellen Grabschmuck. Je nach Vorgabe der Friedhofsverwaltung haben die Angehörigen die Wahl, die Ruhestätten ihrer Toten nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Die Friedhof Grabpflege übernimmt die Friedhofsgärtnerei, wenn die Verwandten die Gräber nicht selbst pflegen können. Eine Jahresgrabpflege sieht Schnitt, Düngung und Gießen der Pflanzen vor. In Absprache mit der Friedhof Verwaltung besteht die Möglichkeit einer Dauergrabpflege, deren Kosten sich nach der Vertragslaufzeit richten.