Die Trauerrede und der Nachruf

Der Nachruf und die Trauerrede befassen sich mit dem Leben und Wirken eines Verstorbenen. Geht der Inhalt einer Trauerrede wesentlich eingehender auf den Charakter des Dahingeschiedenen ein, ist ein Nachruf heutzutage eher ein kurz gehaltener Text in einer Traueranzeige, der die besonderen Erfolge und Verdienste des Verstorbenen hervorhebt. Trauerreden und Nachrufe waren bereits in der Antike bekannt. Die berühmtesten Redner und Politiker wie Julius Cäsar haben sich durch einen pointiert vorgetragenen Nachruf einen Namen gemacht. Im Mittelalter wurden Nachrufe in Form so genannter Nekrologien in Klöstern gesammelt. In der Reformationszeit waren Nekrologen fester Bestandteil während der Beisetzungszeremonien des Adels. Besonders hervorzuheben ist die Leichenrede Martin Luthers aus dem Jahr 1525 in Gedenken an den Kurfürsten Friedrich den Weisen von Sachsen.

Die Trauerrede für die Beerdigung

Sowohl ein geistlicher als auch ein weltlicher Redner stehen im Zuge einer Bestattung vor der großen Aufgabe, auf den Verstorbenen eine Trauerrede zu verfassen. Nicht nur die bloßen Daten des Lebenslaufens bilden den Mittelpunkt der Rede, auch die der Trauergemeinde eventuell verborgenen Eigenschaften werden zur Sprache gebracht. Eine Trauerrede, die Rahmen einer Beerdigung gehalten wird, geht sowohl auf die Stärken als auch auf die Schwächen des Verstorbenen ein. Eine ausschließlich positive Rede kann schnell verlogen wirken. Jeder Mensch hat seine guten aber auch seine weniger guten Seiten. Ein schwieriger Charakter birgt immer eine Herausforderung an seine Mitmenschen, was in einer guten Rede herauszustellen gilt. Um dem Menschen in seiner Ganzheit gerecht zu werden, enthält eine Trauerrede sämtliche Facetten eines Verstorbenen – natürlich in Würde vorgetragen.

Der Nachruf in Todesanzeigen

Ein Nachruf in einer Todesanzeige ist eine knappe und würdigende Zusammenfassung des beruflichen Schaffens eines Verstorbenen, wenn der Nachruf von seinem Arbeitgeber formuliert wurde. Hatte sich der Tote in einem Verein engagiert, ehren ihn seine ehemaligen Vereinskollegen in Form einer kleinen Widmung. Der Aufbau eines Nachrufes folgt meistens dem folgenden Aufbau: Nach der Nennung des Namen, Geburts- und Sterbedatum des Verstorbenen erfolgt die Hervorhebung der Eigenschaften, die den Toten ausgezeichnet haben. Der Nachruf wird mit den Worten der empfundenen Trauer und des Dankes abgeschlossen.