Fürbitten werden im Gottesdienst oder auch im Stillen aufgesagt und richten sich mit einer konkreten Bitte im Bezug auf den Verstorbenen direkt an Gott. So haben sie beispielsweise Wünsche zum Inhalt, die Verstorbenen in das Reich Gottes aufzunehmen und den nächsten Angehörigen Kraft zu spenden. Die Situation, den Tod eines Verwandten zu verarbeiten, müssen Familien schon seit Menschengedenken durchleben und ertragen. Was heute die Psychologie und die Seelsorge leisten, wurde in den vergangenen Jahrtausenden in Form von Fürbitten erwirkt. Fürsprachen sind dabei keineswegs nur christlicher Herkunft. Auch vorchristliche Religionen kannten die Fürbitte als Möglichkeit, Trost in der Verbindung zu Gott zu suchen. Heutzutage sind die Kirchen dazu übergegangen, selbst formulierte Fürbitten der Gemeindemitglieder entgegenzunehmen und durch den Geistlichen verlesen zu lassen. Auch die Gottesdienstbesucher selbst werden aktiv an der individuellen Fürsprache beteiligt.
Fürbitten für den Verstorbenen
Oft war der Leidensweg des Toten von langer und schmerzhafter Krankheit geprägt. Fürbitten für die Verstorbenen sollen den Wunsch zum Ausdruck bringen, dass der Verstorbene ein neues Zuhause findet, in dem er sich wohl fühlen und in guter Erinnerung an die Zeit auf Erden zurückblicken kann. Gläubigen Angehörigen ist es in dem Moment der Trauerfeier und angesichts der intensiv empfundenen Spiritualität in der Kirche ein großer Erleichterung, die Fürbitten für ihre Toten zu hören und nachzubeten. In der Klarheit, dass die Verstorbenen keine Qualen mehr erleiden, finden die Hinterbliebenen Trost.
Fürbitten für die Angehörigen
Insbesondere die nächsten Verwandten des Toten müssen mit der Trauer umzugehen lernen. Gerade wenn kleine Kinder beteiligt sind, die den Verlust ihres Vater oder ihrer Mutter verarbeiten müssen, werden Fürbitten für die junge Familie gebetet. Die Angehörigen brauchen in dieser Zeit viel Kraft, um die Aufgaben des Alltags bewältigen zu können. In Trauergottesdiensten werden Gebete, die der Familie die notwendige Zuversicht für die schwere Zeit des Abschieds geben, als Fürbitte vorgetragen.
